Warnstreiks Textile Dienste 2025
„Wäsche durch die Mangel drehen, nicht Menschen!“

In Windelsbleiche nahmen rund 30 Beschäftigte der Frühschicht am Warnstreik der IG Metall teil. IG Metall fordert 6 Prozent mehr Geld, mindestens 180 Euro – Arbeitgeber wollen Reallohn-Minus und Mehrbelastung.

Mit Fahnen, Tröten, Schildern und Brezeln in Form einer 6 protestierten die Beschäftigten am Donnerstag, 12. Juni, bei CWS in Bielefeld, damit sich die Arbeitgeber bewegen. Rund 30 Beschäftigte von CWS im Bielefelder Stadtteil Windelsbleiche versammelten sich vor dem Werkstor, um morgens um 6 Uhr mit dem Beginn der Frühschicht mit einem Warnstreik den Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen.

 In der laufenden Tarifrunde liegen IG Metall und Arbeitgeber noch weit auseinander. Die Gewerkschaft fordert 6 Prozent, für die unteren Entgeltgruppen mindestens 180 Euro. Bei der zweiten bundesweiten Tarifverhandlung am 27. Mai 2025 im hessischen Dietzenbach boten die Arbeitgeber Lohnerhöhungen unter der erwarteten Inflationsrate. Wer mehr Geld brauche, solle mehr arbeiten. Und die Altersteilzeit wollen die Arbeitgeber streichen statt verbessern.

 Die belasteten Beschäftigten erwarten hingegen eine verbesserte Altersteilzeit-Regelung. Zu der Branche gehören Großwäschereien etwa für Krankenhäuser, Pflegeheime, Gastronomie und Berufsbekleidung. CWS in Bielefeld reinigt vor allem Textilien aus der Industrie.

 „Wir kämpfen für mehr Respekt und mehr im Geldbeutel. Was die Arbeitgeber bieten, deckt noch nicht mal die gestiegenen Kosten. Wir wollen schlicht unser tägliches Leben bestreiten und unsere Rechnungen bezahlen können“, sagt Sabine Vogt, die Betriebsratsvorsitzende bei CWS in Bielefeld.

 „Die Betriebe haben eine ordentliche Auftragslage und ringen nach Arbeits- und Fachkräften. So ein Angebot verhöhnt den engagierten Einsatz unserer Kolleginnen und Kollegen bei ihrer stressigen und anstrengenden Arbeit. Sie verdienen Wertschätzung statt ein Verarmungsprogramm“, erklärt Janina Hirsch, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Bielefeld.